Das Jubiläum 100 Jahre Kirche Leipzig-Mitte hat begonnen
In einem bewegenden Abendgottesdienst mit Bezirksältesten Thomas Cramer wurde das Kirchenjubiläum begonnen. Zuvor wurden im Film "Stimmen der Vergangenheit" Stimmen einiger verewigter Leipziger Apostel, Priester und Diakone in eindrucksvoller Weise wieder gegenwärtig. Der Zusammenschnitt aus gottesdienstlichen Tonaufzeichnungen sowie Musikbeiträgen wurde durch Bilder der darin Dienenden untersetzt. Diese waren neben den Bezirksaposteln Bruno Rockstroh, Kurt Kortüm und Artur Köhler, Apostel Gerhard Kretzschmar auch die Priester und Diakone der Gemeinde-Leipzig-Mitte Joachim Losch, Gerhard Barleben, Oskar Zychla, Eckard Jonack, Oskar Rapsch und Hans Richter, sowie Siegfried Lehmann und Adolf Lewinski. Die Überschrift des Abends "Herr, ich glaube!" zog sich von dem Dienen der Brüder aus dem Film bis zum anschließenden Gottesdienst. In diesem wurde das Wort aus dem Johannesevangelium 20, 28.29 "Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!" zugrunde gelegt. Bezirksältester Cramer ging auf die Geschichte des Hauses an den 3 Eckpfosten der Weihen ein:
Am 9. Juni 1912 weihte das Gotteshaus Stammapostel Niehaus mit dem Wort Psalm 92, 2-3 und 5-7 "Das ist ein köstlich Ding, dem HERRN danken und lobsingen deinem Namen, du Höchster, des Morgens deine Gnade und des Nachts deine Wahrheit verkündigen. Denn, HERR, du lässest mich fröhlich singen von deinen Werken und ich rühme die Geschäfte deiner Hände. HERR, wie sind deine Werke so groß! Deine Gedanken sind sehr tief. Ein Törichter glaubt das nicht, und ein Narr begreift es nicht." Wie viel Glaube war damals in der Zeit der Not und des anschließenden Ersten Weltkrieges erforderlich um das Werk Gottes zu bauen.
Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erfolgte am 5. März 1950 die Weihe der wiederhergestellten Kirche und neu errichteten Orgel. Als Textwort diente Haggai 2,9 "Es soll die Herrlichkeit dieses letzten Hauses größer werden, denn des ersten gewesen ist, spricht der HERR Zebaoth; und ich will Frieden geben an dieser Stätte, spricht der HERR Zebaoth." Wie groß ist erst die Herrlichkeit Gottes! In Bezug auf die Geschichte wurde herausgestellt, welchen Stellenwert das Haus Gottes, als Stätte der Offenbarung und des Segens haben sollte. Auch hier wurde der Kreis zum Hauptlied des Chores "Eins bitte ich vom Herrn..." mit der Bitte am Schluss: "das ich mög` bleiben im Hause des Herrn" geschlossen.
Nach einer grundlegenden Rekonstruktion in den Jahren 1991 bis 1994 erfolgte Sonntag, den 26. Juni 1994 in einem feierlichen Festgottesdienst mit Bezirksapostel Fritz Nehrkorn die Einweihung des Großen Saales und der nun fertig sanierten umgebauten Kirche. Als Textwort diente Lukas 10,28 "Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben." Bezirksältester Cramer ging auf den Zusammenhang des Wortes in der Begegnung Jesu mit dem Schriftgelehrten ein worin dieser Jesu fragte "Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe?" und nach Rückfrage was denn im Gesetz geschrieben sei, dieses wiedergab worauf Jesu ihm mit dem Wort antwortete. Damit war der Bogen zu der Überschrift des Gottesdienstes geschlossen: "Herr, ich glaube".
Der Verweis in der nach dem Gottesdienst erfolgten Ansage des Vorstehers, dass in diesem Haus über 3.000.000 Seelen in ca. 14.500 Gottesdiensten mit über 12.000 Abendmahlsfeiern das Wirken Gottes erfahren durften, fügte sich dem Dienen des Bezirksältesten an. Denn, wieviel Glauben unserer bereits in die Ewigkeit gegangenen Geschwister dazu geführt hat, dass dieses Jubiläum begangen werden kann. In tiefer Dankbarkeit stehen wir diesem Glauben gegenüber.
Nach dem Gottesdienst, an dem bereits 130 Gäste beigewohnt haben, gab es viel Freude über ein Wiedersehen nach vielen Jahren, ja Jahrzehnten. In der gut besuchten Ausstellung zur Gemeinde und Kirche gab es viel zu entdecken. Bilder vergangener Zeit machten wieder vieles lebendig.