Kategorie: Gemeinde
Von: ctk; Foto LG
Festliche Trompetengala
"Und bestimmt ist es nicht das letzte Konzert der Beiden in Leipzig-Mitte gewesen." So schloss der Konzertbericht über das Konzert im Jahre 2012. Genau ein Jahr später nun, am vierten Adventswochenende 2013, präsentierte sich nicht lediglich eine Neuauflage des Konzertes für Trompete und Orgel, sondern eine Steigerung in jedweder Hinsicht. Einerseits in der aufgestockten Besetzung, denn Daniel Schmahl holte sich nunmehr kompetente Trompeter und einen klangsubtilen Pauker an seine Seite, die ihr Instrument beherrschen. Damit stieg natürlich die musikalische Qualität. Des Weiteren steigerte sich das Zuhörerinteresse und der Gemeindevorsteher konnte glücklich ein "volles Haus" vermelden. Ferner bot das diesjährige Konzert auch ein breiteres klangliches Spektrum und eine größere Stil-Vielfalt.
Mit französischen, englischen und deutschen Klängen des Barock lieferten das Trompeten-Ensemble und Organist Matthias Eisenberg ihre Visitenkarte ab. Eine Entdeckung des Abends war ein schwedisches Werk für Orgel und Piccolo-Horn von Oskar F. Lindberg. Nicht im IKEA-Schnellbausatz komponiert, sondern mit großen weiten Linien, erinnerte es an das traumverstohlene skandinavische Weihnachten. Eisenberg zog vor der Pause schließlich nochmals alle Register, indem er die in Deutschland als "Morgen kommt der Weihnachtsmann" bekannte Mozart-Fassung auf Manual und Pedal zelebrierte. Die klanglichen Möglichkeiten der Jehmlich-Orgel, die im liturgischen Spiel leider allzuoft verborgen bleiben (müssen), reizte Eisenberg jedoch reizvoll aus.
Nach der Pause folgte dann seine lang erhoffte Improvisation. Diesjährig allerdings nur über ein einzelnes Weihnachtslied, da versprach das Programmheft mehr als es hielt. "Tochter Zion" wurde gekonnt in seine Motive seziert: mal als Menuett, mal im 6/8-Takt, mal französisch-romantisch. Eisenberg verstand es erneut, einen harmonischen Lichterkranz abzufackeln. Und dies immer mit seiner ihm eigenen spitzbübisch-kecken Spielfreude. Schlusspunkt des Abends bildeten Ausschnitte aus dem Bach´schen Weihnachtsoratorium, was in Leipzig zur Zeit zig-mal aufgeführt wird. Die beiden Trompeter Johannes Rautenberg und Kiichi Yotsumoto sowie der Barock-Pauker Olaf Taube verstanden es, dieses Musik-Juwel einer Bach-Stadt würdig zu Gehör zu bringen. Stehender Applaus bewies die Begeisterung des Publikums, welches sich schließlich noch einmal den Eröffnungstitel, das europa-bekannte "Prelude" von Charpentier erklatschte.