Kategorie: Gemeinde
Von: AL
Seniorenreise ins Weserbergland vom 02. bis 05. Juni 2014
Pünktlich, wie man das von den Senioren gewohnt ist, fanden sich die angemeldeten Geschwister an den Zustiegsorten ein. Die Zahl der Teilnehmer hatte sich gegenüber den Vorjahren etwas reduziert, so dass neben einem großen Reisebus als zweites Transportmittel ein Kleinbus für 10 Passagiere eingesetzt wurde.
Ein mehrstündiger Aufenthalt zur freien Verfügung der Teilnehmer war das erste Ziel in Höxter.
Höxter entstand 822 an einem alten Weserübergang und wird 1295 als Hansestadt erwähnt. 1533 Einführung der Reformation. Bis 1792 gehörte die Stadt zur Benediktinerabtei Corvey, von 1792 bis 1802 zum nassau-oranischen Fürstentum Corvey und kam1813 an Preußen. Es ist die östlichste Stadt von Nordrhein-Westfalen.
Sehenswert ist das Rathaus als prächtiges Bauwerk der Weserrenaissance, die Kilianskirche und wunderschöne Adels- und Bürgerhäuser. Die Stadt ist geprägt durch eine Vielzahl von reich geschmückten Fachwerkhäusern.
Nach einer Fahrt durch die Höhenzüge des Weserberglandes kamen wir im Hotel Jägerhof am Ortsrand von Willebadessen an und bezogen die angenehmen Unterkünfte.
Am Morgen des 2.Tages nach Frühstück und dem traditionellen Morgenlied übernahmen die örtlichen Reiseführer das Kommando. Sie erläuterten, dass das Weserbergland von 7 Bergzügen umschlossen ist und vom Zusammenfluss der Flüsse Fulda und Werra zur Weser in Hann.-Münden bis zur Porta Westfalica, dem Übergang in die Norddeutsche Tieflandebene reicht. Besucht und erläutert wurde die ehemalige Hansestadt Lemgo (Salzhandel) sowie Brakel, mit seinem Schloss Brakel, als schönes Bauwerk der Weserrenaissance. Als Besonderheit des Ortes erhielten alle Teilnehmer eine Lemgoer Strohsemmel (wird auf Stroh gebacken).
Weiter ging es nach Detmold mit seinem schönen Residenzschloss. Seit 1528 war die Stadt Residenz der Grafen und späteren Fürsten zur Lippe. 1918 wurde Detmold Landeshauptstadt des Freistaates Lippe. Bei der Weiterfahrt wurde uns verdeutlicht, dass die Gegend nach 1945 wirtschaftlich und bevölkerungsmässig durch die britisch-kanadische Rheinarmee mit Truppenübungsplätzen, Flugplätzen und Wohnsiedlungen beeinflusst wurde. Ursprünglich Besatzungsmacht, später NATO-Partner ermöglichte sie eine Vielzahl an Arbeitsplätzen und Wirtschaftsbelebung. Zwischenzeitlich ist die Rheinarmee aufgelöst und abgezogen.
Nahe Detmold, auf dem Grotenberg, wurde das berühmte Denkmal von Hermann dem Cherusker besucht. Auch die nahegelegenen Externsteine, eine geologische Besonderheit, fanden gebührende Beachtung. Eine Minderheit mit ausreichend Puste nahm den kräftezehrenden zweifachen Aufstieg auf sich und wurde mit schönen Ausblicken belohnt.
Am Vormittag des 3. Reisetages ging es nochmals nach Höxter, wo bei einem Kurzbesuch das Schloss und ehemalige Adelskloster Corvey gezeigt und erläutert wurde. Bemerkenswert ist, dass sich die Anlage und die zugehörigen Ländereien noch in Privatbesitz der Adelsfamilie befinden.
Über die Deutsche Märchenstrasse und die Deutsche Mühlenstrasse ging es weiter nach Hameln. Auf der Fahrt wurde bei Bodenwerder besonders auf den Baron von Münchhausen, dem sogenannten „Lügenbaron“ und die damit verbundenen Legenden hingewiesen.
Eine 2-stündige Bootsfahrt auf der Weser schloss sich an, gefolgt von einem wegen des am Abend stattfindenden Gottesdienstes leider sehr kurzen Rundgang in der schönen Altstadt von Hameln. Selbstverständlich wurde auch die Legende des „Rattenfängers von Hameln“ vermittelt.
Der Gottesdienst in der Gemeinde Paderborn wurde vom dortigen Bezirksältesten Sommer durchgeführt. Die anwesenden Geschwister der Gemeinde überließen uns und ihrem Chor die Plätze im Kirchensaal und begnügten sich gern mit Plätzen auf der Empore. Dabei erfuhren wir, dass in den letzten Tagen schon 2 Besuchergruppen von niederländischen Geschwistern die Gemeinde anlässlich eines Konzertes besuchten.
Am 4.Tag, dem Abreisetag, besuchten die Senioren noch die nahegelegene Burg Dringenberg. Ein Kleinod, was als unbedingt sehenswert einzustufen war. Renoviert und detailgetreu eingerichtet durch einen engagierten Heimatverein.
Danach ging es Richtung Heimat, mit einer Mittagspause bei Kassel.
Dem Organisator Rainer Kirstein und seinen Unterstützern ist für 4 erlebnisreiche schöne Tage besonders zu danken.