Kategorie: Gemeinde
Von: SK
Das Tagebuch zur Nürnberg-Woche
Im Oktober 2014 nutzte eine Familie der Gemeinde Leipzig-Mitte die Gelegenheit, für eine Woche die Stadt Nürnberg und die Schuhkarton-Partnergemeinde Nürnberg Südwest zu besuchen. Mit herzlicher Offenheit und Freude wurden sie im Kreis der Geschwister empfangen. Hier geben sie Einblick in ihr Tagebuch:
Samstag
- Ankunft in der Unterkunft nach ca. 3 Stunden Autofahrt,
- Fertigpacken der „Leipziger-Grüße-Kiste“
Sonntag
- Ankunft in der relativ großen Kirche Nürnberg Süd-West mit herzlichem Hallo.
- Gleich am Eingang befindet sich ein Tisch mit Infos aus den Partnergemeinden
- Ein umfangreicher Aufsteller gibt Auskunft über Leipzig-Mitte. Einige Gemeindeblätter der Gemeinde Adendorf liegen auch bereit. Dort stellen wir auch unsere Kiste ab.
- Nach dem Gottesdienst findet ein kleiner Kaffeeumtrunk statt und unsere Kiste wird geöffnet. Bis auf alle Fragen eine Antwort gegeben werden kann, ist schon einige Zeit vergangen. Inzwischen hat Antje die Gelegenheit genutzt, ein paar Fotos zu machen.
- Obwohl wir uns eben erst kennenlernten, werden wir herzlich eingeladen und verbringen noch einen schönen Tag im Geschwisterkreis. So erhalten wir auch gleich einen Einblick ins Nürnberger Stadtbild: Eine majestätische Burg, die inzwischen auch eine Jugendherberge beheimatet, riesige Kirchen, geschichtsträchtige Bauten aus guten und schlechten Zeiten, kleine Gassen und Häuser und mittendrin die größte NAK der Umgebung.
Montag
- Das Herbstwetter zieht uns an die frische Luft. So stürmen wir den Nürnberger Tierpark. Dieser ist sehr großzügig angelegt. Man sollte schon fit auf den Beinen sein. Der Eintritt liegt deutlich unter dem des Leipziger Zoos. Besonders fallen uns hier die vielen kleinen und großen Spielplätze auf. Für kleine Kinderbeine braucht man aber sicher ein Transportmittel. Viele Kleinkinder gaben lautstark bekannt, jetzt genug gelaufen zu sein. Ein besonderes Erlebnis war der Besuch im Delphinarium. Die Show der Delphine war das Highlight für alle Kinder.
- Im Anschluss kamen wir noch am Lebkuchenwerk vorbei. Da wir von einem unserer Leipziger Glaubensbrüder nachdrücklich gebeten wurden, nicht ohne Lebkuchen in Leipzig zu erscheinen, mussten wir dort noch anhalten und einkaufen.
Dienstag
- Heute wollten wir uns wieder in die Nürnberger Innenstadt begeben. Diesmal nutzten wir dazu die öffentlichen Verkehrsmittel.
- Am Bahnhof fallen uns viele Menschen unterschiedlichster Herkunft auf. Sie alle sind aus dem Zirndorfer Flüchtlingsauffanglager und versuchen, die ihnen zugewiesenes Anlaufstellen in Deutschland zu finden. Sie können z.T. weder englisch noch deutsch, sind mit einer deutschlandweiten (Bummel-)Fahrkarte ausgestattet und haben keine Ahnung, was für ein Weg vor ihnen liegt, geschweige denn, wie sie diesen bewältigen sollen. Wir versuchen, ihnen zu helfen, kommen aber schnell an unsere Grenzen. Ziemlich ratlos fahren wir gen Nürnberg und mögen uns nicht ausmalen, wie und wann diese Menschen ihre in Deutschland verteilten Ziele erreichen werden.
- Unser Ziel ist schnell erreicht. Wir wollen uns mit Glaubensgeschwistern aus Nürnberg am Albrecht Dürer Haus treffen. Dieses Haus hat es uns angetan: ein kleines (schiefes) Fachwerkhaus, direkt an der Stadtmauer. Mithilfe eines Guide führt uns Frau Agnes Dürer durchs Haus. Auch mit Kindern ein mögliches Ziel.
- Im Anschluss steuern wir das Nürnberger Bratwursthäusel an. Zum Glück hat unser Glaubensbruder aus Nürnberg einen Tisch bestellt. Der Andrang ist unvorstellbar. Man muss es aber mal gesehen haben.
- Einen Wunsch der Kinder wollen wir noch erfüllen: Die Felsengänge unter der Stadt können besichtigt werden. 75 Minuten kraucht man durch Gänge und Stollen und hat doch nur einen Bruchteil dessen gesehen, was unterirdisch angelegt ist. Durchaus empfehlenswert (auch Kinderführungen) nur nicht für Menschen mit Platzangst!
Mittwoch
- Heute wurde Geschichtswissen aufgefrischt. Nürnberg ist nicht nur die Stadt der Lebkuchen, auch in der deutschen Geschichte hat Nürnberg einen festen Platz. Hier fanden Reichstage auf der Kaiserburg statt und Jahre später Reichsparteitage, Inszenierungen der Macht der Nationalsozialisten. Einige Monumente dieser Machtdemonstration stehen heute noch in Nürnberg und beherbergen heute ein „Dokumentationszentrum Reichstagsgebäude“. Ein unbedingtes MUSS für größere Nürnbergbesucher. Für Kinder gibt es extra Guide-Nummern, welche auch die Erwachsenen gern genutzt haben.
- Nach diesen Eindrücken suchten wir uns Entspannung in der Natur. So war die Verarbeitung der Erlebnisse für Jeden auf seine Art möglich.
Donnerstag
-
Diesen Tag sollten wir wieder in ortskundiger Begleitung verbringen. Dazu trafen wir uns am Spielzeugmuseum mitten in Nürnberg mit einem Glaubensbruder. Ein Haus mit reichlichem Angebot zum Schauen, staunen und mitmachen.
- Das Angebot, auf dem Rückweg durch die „Straße der Menschenrechte“ zu gehen, nahmen wir gern an. Uns bot sich ein eindrucksvolles Bild der künstlerischen Annäherung an dieses Thema.
- Weiter ging´s zum Handwerkerhof: Ein an die Stadtmauer gelehntes Areal kleiner Fachwerkhäuschen, in denen sich die Handarbeiter über die Schultern schauen lassen, Besucher bummeln und schlemmen können und es einfach urgemütlich ist (wenn nicht zu viele Menschen unterwegs sind).
- Zum Gottesdienst am Abend (20:00 Uhr) haben wir es dann auch pünktlich geschafft. Viele Geschwister wollten auch persönlich Grüße mit nach Leipzig geben. Die Freude, sich in Zukunft öfter begegnen zu können, war spür- und hörbar. „Denkt an uns“ soll nur ein Beispiel der Aussagen der Nürnberger Geschwister sein.
Freitag
- Zum Ausklang der Woche wollten wir uns noch einmal in der Nähe aufhalten. So liefen wir zur Minigolfanlage neben dem Playmobilparks. Bei schönem Herbstwetter konnten wir die Anlage genießen und ganz nebenbei hatten wir einen schönen Ausblick über die nähere Umgebung.
So endete eine sehr schöne Woche in Nürnberg. Neugierig und unternehmungslustig reisten wir in Franken an. Sowohl die Gegend, als auch die Menschen waren uns neu. Jetzt, wenn wir wieder nach Hause fahren, haben wir nicht nur neue Eindrücke im Gepäck. Wir haben auch eine Gemeinde kennengelernt, die sich über Begegnungen freut und uns sehr offen und einladend begegnete. In ihrer Gastfreundschaft haben uns unsere Glaubensgeschwister nicht nur ihre Stadt gezeigt, sondern auch reichlich die kulinarischen Köstlichkeiten Nürnbergs präsentiert. Wir danken im Besonderen unseren persönlichen Stadtführern und Freunden aus der Gemeinde Nürnberg Süd-West.
Wir können einen Besuch Nürnbergs nur empfehlen. Als „Hilfestellung“ hängt ab sofort im „Nürnbergschaukasten“ eine kleine Tasche, in welcher wir einige Infos zusammengestellt haben. Sie darf gern und oft genutzt werden.