Kategorie: Gemeinde
Von: GB; Foto LG
Ein Höhepunkt für die Gemeinde
Zum dritten Advent am 14. Dezember 2014 diente Apostel Gerald Bimberg in Leipzig-Mitte. Schon lange wurde er erwartet, denn in der Gemeinde stand eine Kindestaufe und für sechs Seelen die Versiegelung als besondere sakramentale Handlung an. Neben der Gemeinde Leipzig-Mitte war die Gemeinde Plagwitz eingeladen.
Diesem Gottesdienst legte der Apostel ein Wort aus dem Propheten Jesaja 60, Vers 1 und 2 zugrunde: „Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir."
Nach dem Chorlied „Wachet auf ruft uns die Stimme“ ging der Apostel auf den gesungenen Weckruf ein. Er verglich diesen mit der Adventszeit als eine Zeit der Stille und Vorbereitung, ein Aufwachen und Besinnen als Blick in die Zeit hinein und der Frage wohin geht es. Adventzeit als eine zeitlich begrenzte Zeit bleibt für die Christen eine Daueraufgabe. Zeit für Besinnung zum hineinleuchten in das Leben sollte man sich immer nehmen.
Heilsankündigung Gottes
Auf das Textwort eingehend machte der Apostel deutlich, dass auch in der damaligen sorgenvollen Zeit der liebe Gott immer wieder Blicke gegeben hat auf Zukünftiges auf Heilszeiten. Als Beispiel führte er die babylonische Gefangenschaft an. Auch in dieser wurden Hinweise auf zukünftiges Heil gegeben. Damit hat Gott den Menschen Mut gemacht und Hoffnung gegeben. Gott hat sich dazu immer Menschen bedient. Alle Verheißungen haben sich erfüllt.
Licht bricht die Finsternis
Zu Zeit Jesu war es ganz anders. Trotz der nochmaligen Ankündigung durch Johannes dem Täufer und des Aufrufes „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“ [Joh. 3,2] waren es nur ganz wenige die diese Verheißung in sich trugen und das Licht erkannt haben. Der Apostel ging dabei auf das Wort aus Johannes 1,5 ein. „Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen.“
Damals wie auch heute war und ist es nicht einfach Christus als Gottessohn zu erkennen und anzunehmen. „..und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ [Joh. 1, 14]. Simeon und Hanna haben den Gottessohn erkannt.
Gott handelt zu unserem Heil.
Warum verstehen wir Gott so schwer? Oft meint man Gott müsste dies und jenes tun. Gott handelt souverän beständig unser Heil vor Augen. Der Weg Jesu zum Kreuz wurde durch Gott zu unserem Heil festgelegt. Jesu trat in das Volk Israel, aber er kam auch für die Heiden. Gott begegnete damals und begegnet auch heute allen Menschen.
Am Kreuz sah es nicht so aus als ob Jesu als Sieger hervorgegangen ist. Aber dann kam die Zeit der Sendung und der neutestamentarischen Heilsverkündung und letztlich der Ankündigung seiner Wiederkunft. In dieser steht die ewige Gemeinschaft mit Gott. Im Hinblick auf die Erwartungshaltung ging der Apostel auf das Gleichnis von den 10 Jungfrauen ein. Sie alle warteten auf den Bräutigam und wurden des langen Wartens schläfrich. Darin gab es keine Qualitätsunterschiede. Auch den Ruf dass der Bräutigam kommt haben alle gehört und erst mit dem Aufmachen stellten einige von ihnen den Mangel fest. Es fehlte an der Vorbereitung.
Die Frage des fehlenden Öles stellt sich auch heute. Öl ist das Bild des Wirkens Heiligen Geistes. Insofern gilt die Aufforderung des Propheten auch heute: „Mache dich auf!“ dem Seelenbräutigam Jesus Christus vorbereitet entgegen zu gehen.
„Werde licht“ eine Aufforderung an uns.
Jesu sprach von sich: „Ich bin das Licht der Welt“ [Joh. 8,11]. Und dann erweiterte er den Kreis und sprach die Umstehenden an: „Ihr seid das Licht der Welt“. [Matth. 5, 14]. Die damalige Aufforderung heute aufgreifend bedeutet als Christ in die Dunkelheit der Welt hineinzuleuchten. Dunkelheit ist ein Bild des Nichterkennens göttlicher Heilsgeschichte.
„Werde licht“ bedeutet in Christus leben.
- Dieses Leben fragt nach dem Willen Gottes. Auch Jesu Willen stimmte nicht immer mit dem Willen Gottes überein. Aber trotzdem überließ er sich dem Willen Gottes. Es kommt auf die Bereitschaft an den Willen Gottes zu tun.
- Dieses Leben sucht die Gnade, denn es weis dass es ohne dieser nicht leben kann.
- Dieses Leben sucht die Gemeinschaft; es ist ein Gemeinschaftsleben.
- Dieses Leben zeigt sich dadurch, dass der Heilige Geist die Triebkraft ist.
In den Gottesdiensten wird dieses Leben durch das Wort Gottes genährt und entwickelt. Der Heilige Geist führt zu Gott zurück und entwickelt dazu die Sehnsucht. Jesu kommt nicht als Kindlein sondern als Sohn Gottes zurück um die Seinen zu sich zu holen.
Jesu ein Gesicht geben.
Christus kann ein Gesicht geben werden indem man das Leben in seinem Wesen lebt. Jesu sprach auf die Frage „Wo ist dein Vater?“ „Ihr kennt weder mich noch meinen Vater; wenn ihr mich kenntet, so kenntet ihr auch meinen Vater.“ [Joh. 8,19]. Jesu hat Gott ein Gesicht gegeben. Wenn nach Jesu gelebt wird, wird ihm ein Gesicht gegeben. Trotz Sündenbelastung kann von seinem Wesen abgeben werden. Dies soll mit Freuden mit Blick auf den kommenden Christus gelebt werden.
Freude aus dem Evangelium
Nach dem Instrumentalvortrag „Welchen Jubel, welche Freude“ wünschte Bezirksälteste Thomas Cramer diesen Gedanken jedem der Gottesdienstteilnehmer.
Das Wort „Mache dich auf, werde licht“ ist ein ganz persönlicher Aufruf. Christen können ein Licht in dieser Welt sein indem sie die Freude aus dem Evangelium weitertragen. Das heißt auch des Glaubens, der auch immer entsprechende Taten hervorbringen möge, an allen Tagen, in allen Lebenssituationen leben.
Die Geburt Jesu Christus ist ein ganz besonderes Geschenk an alle Menschen. Wie bei Kindern soll man in der Freude dieses Geschenks stehend darüber reden und damit das Evangelium verkünden.
Licht in der Finsternis
Der Apostel ging nach dem Chorvortrag „Eine kleine Leuchte, gab dir Jesu in die Hand“ nochmals auf die Bedeutung des Lichtes ein. Licht erhellt die Finsternis, umgedreht geht es nicht. Das kleinste Licht scheint hinein in die Finsternis. Auch über große Entfernungen ist ein kleines Licht in der Dunkelheit wahrnehmbar.
So ein Licht sollen Christen sein. Da ist keiner zu klein, da ist keiner zu gering.
Licht soll nicht abgedeckt werden. Das Licht nicht unter den Scheffel stellen heißt auch Gaben nicht zu verbergen sondern andere daran teilhaben lassen. Das gilt auch für den Glauben an Jesus Christus.
Christus ist auf ärmlichste Weise auf die Welt gekommen und auf schändlichster Weise von dieser Welt durch den Tod am Kreuz gegangen. Und trotzdem war und ist er der Welterlöser. Man hat ihn nicht erkannt. Im Heiligen Abendmahl kann aus dem was er gebracht hat geschöpft werden. Damit sind Lebenskräfte verbunden.
Nach dem Gebet „Unser Vater“, der Freisprache und dem Opfergebet fand die Taufe eines Kindes und die Versiegelung mit Heiligen Geist von drei Kindern und drei Erwachsenen statt.
Zuvor ging der Apostel in seiner Ansprache auf das gesungene Lied der Kinder „Ihr Kindlein, kommet, o kommet doch all!“ ein. Im Verhältnis zu Gott sind wir Kinder. Kinder entstehen durch Zeugung und Geburt und das geschieht in den Sakramenten in geistiger Weise durch Wasser und Geist. Jesu verwendete den Begriff der Wiedergeburt für das Leben in uns. Für uns als Menschen ist das kaum fassbar. Ein Pharisäer fragte Jesu wie das ginge. Solle er in den Leib seiner Mutter zurück? [Joh. 3, 1-5] Das Geheimnis eines Sakramentes liegt in der sichtbaren Handlung durch Handauflegung und im Wirken Gottes durch seinen Gott. Was im Menschen geschieht das bleibt vorerst verborgen. Erst wenn das Leben in uns zum Ausdruck kommt und Früchte des Heiligen Geistes [Gal. 5, 22,23] offenbar werden wird es offenbar. Die Wiedergeburt ist wie ein Licht, das ausstrahlt in die Welt. Das Licht hilft auch in schwierigen Lebenssituationen zu glauben und Gott zu vertrauen. Auch wenn das Leben auch mal eine unangenehme Wendung nimmt ist der liebe Gott da und begleitet uns.
Nach der Versiegelung wurde das Sakrament des Heiligen Abendmahles gefeiert.
Danach erfolgte noch die altersbedingte Ruhesetzung eines langjährigen Diakones. Der Apostel wie auch der Gemeindevorsteher dankten ihm für die langjährige Arbeit in der ehemaligen Gemeinde Liebertwolkwitz und der Gemeinde Leipzig-Mitte. Die entstandene Lücke wurde durch die Ordination eines Diakones geschlossen. Zusätzlich wurden zwei Priester ordiniert und ein Priester wieder in seinem Amt bestätigt. Gross war die Freude der Gemeinde über die neuen Amtsgaben.
Im Anschluss erfolgte Gebet und Schlusssegen.