Kategorie: Gemeinde
Von: GB / Foto LG
Ein festlicher und arbeitsreicher Antrittsbesuch
Endlich war er da: Der Palmsonntag wo Apostel Korbien in dem nunmehrig neuen Arbeitsbereich erstmals die Gemeinde Leipzig-Mitte als Dienstleiter besuchte. Er fand eine erwartungsvolle Gemeinde vor.
Nach dem gemeinsamen Eingangslied Nr. 41 „Dein König kommt in niedern Hüllen“ und Eingangsgebet legte der Apostel seinem Dienen ein Wort aus dem Johannesevangelium 12,14–16 zugrunde: „Jesus aber fand einen jungen Esel und ritt darauf, wie geschrieben steht: Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen. Das verstanden seine Jünger zuerst nicht; doch als Jesus verherrlicht war, da dachten sie daran, dass dies von ihm geschrieben stand und man so mit ihm getan hatte." Die anschließende Lesung zu Palmsonntag aus dem Alten Testament, Sacharja 9,9 und Psalm 118, 22-26 wurde von dem Palmsonntagslied der Kinder „Jesus zieht in Jerusalem ein“ und dem Chorlied „Es ist in keinem andern Heil“ (CB 381) eingerahmt.
Erwartungen
Der Apostel knüpfte an die palmsonntäglichen Gedanken aus den Liedern und der Lesung an. Er ging auf die vielfältigen und unterschiedlichen Erwartungen der damaligen Menschen ein, die Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem zujubelten. Neben den Neugierigen und denen die erwarteten von der römischen Gefangenschaft befreit zu werden waren auch diejenigen Frommen die erwarteten, dass Jesus das Reich Davids wiederaufrichten würde. Doch Jesu erfüllte all diese Vorstellungen und Erwartungen nicht.
Vertrauen
Durch die Vorgänge und Erlebnisse waren die Jesu begleitenden Jünger verwirrt. Aber trotzdem standen sie im Vertrauen und folgten Jesu nach. Denn sie hatten empfunden, dass Jesu etwas Außergewöhnliches, ja, dass er Gottes Sohn ist. Erst viel später nach der Auferstehung Jesu und der Offenbarung des Geistes verstanden die Jünger, dass Jesu die Schrift vollendete.
Unsere Erwartungen
Auch heute erwarten viele von Gott, dass er Wunder tut, dass er nun endlich wieder Friede und Gerechtigkeit durchsetzen wird. Oft erschließt sich uns das Handeln Gottes nicht. Der Apostel verdeutlichte es an dem Beispiel eines alternden Unternehmers, der gerne seinem Sohn das gestandene Familienunternehmen übergeben möchte der es aber ausschlägt. Oft kommt es zu Vorwürfen und Anschuldigungen dem Sohn gegenüber. Dieser wiederum verweist auf seine wiederholte Ankündigung, dass er dieses nicht fortführen werde. Enttäuschte Erwartungen. Überzogene realitätsfremde Erwartungen führen zu Zerwürfnissen und Entfremdungen.
Oftmals kann man Gottes Wege und Hilfe erst im Nachgang erkennen. Gott greift ein, aber oft anders als man es sich vorstellt. Nur weil Gott die Erwartungen nicht erfüllt fühlt man sich von ihm verlassen? Hier ist das Vertrauen auf Gottes Hilfe und Beistand zu werfen. Gott hat den Heiligen Geist gegeben, welcher in die Erkenntnis Jesu Christi führt. Er und die beauftragten Apostel ermutigen dem Evangelium Jesus nachzufolgen. Gott stärkt uns im Gottesdienst durch Predigt und das Heilige Abendmahl. Durch die Führung des Heiligen Geistes wird der Annehmende zur ersten Auferstehung und zur Gemeinschaft mit Gott geleitet.
Nach einem Chorlied griff Priester Wagner, der in diesem Gottesdienst in den Ruhestand versetzt wurde, den Gedanken des Gottesdienstes auf. Er ging auch auf den Sachverhalt, dass dies der letzte Predigtbeitrag in der seiner aktiven Zeit sein würde, ein. Er vertiefte den Gedanken der Erwartungen und appellierte an die aktiven Amtsbrüder allzeit die Bedürfnisse der Gemeinde in den Mittelpunkt des Dienens zu stellen.
Der Apostel leitete auf den Höhepunkt des Gottes über.
Nach dem gemeinsam gesungenem Bußlied „Sieh, dein König kommt zu dir“ (GB 40 Str. 2+3) erfolgte das Gebet „Unser Vater“, die Freisprache, und das Opfergebet.
Groß war die Freude über zwei zu versiegelnde erwachsene Seelen. Auch hier führte der Apostel den Gedanken des Gottesdienstes weiter, in dem er auf die Erwartungen an die Empfangnahme der Segenshandlung einging. Es erfolgt kein Donnerschlag, sondern ähnlich einem Samenkorn wird etwas ins Herz hineingelegt. Dieses braucht Zeit und Pflege sich zu etwas Bedeutsames entwickeln zu können. Die Wirkung dieser unsichtbaren Handlung ist oft erst im späteren Leben verspürbar.
Es folgte die gemeinsame Feier des Heiligen Abendmahles und die Feier des Abendmahles für die Entschlafenen.
Der Apostel versetzte Priester Markus Wagner und den Diakon Roland Danner in den Ruhestand. Beide Brüder waren aktiv weit über dreißig Jahre tätig. Er dankte Ihnen für die treue Arbeit und Ihren Frauen für die allzeit gewährte Unterstützung.
Danach erfolgte Gebet und Schlusssegen. Der Chor setzte mit dem Lied „Er kommt, er kommt, der starke Held“ (CLS II 26) einen kraftvollen Schlussakzent.